Mangelndes Vertrauen kann Unternehmen jeder Größe und Branche teuer zu stehen kommen. Um Vertrauen aufzubauen und zu erhalten, müssen Unternehmen erkennen, dass Sicherheit kein Randthema sein darf. Vielmehr muss sie im Mittelpunkt stehen.
Unternehmen haben von den Vorteilen und Chancen der digitalen Transformation profitiert. Der Wandel hat sie jedoch auch anfälliger für Cyberbedrohungen und -angriffe gemacht. Datendiebstahl, Ransomware-Angriffe, Kompromittierungen der Supply Chain und andere Bedrohungen haben nicht nur zu finanziellen Verlusten geführt, sondern auch das Vertrauen der Kunden untergraben. Diese Vorfälle haben Auswirkungen auf die Geschäftsbeziehungen zu Kunden, Mitarbeitenden, Partnern, Lieferanten und anderen Stakeholdern. Unternehmen müssen erkennen, dass Sicherheitsvorfälle nicht nur finanzielle Folgen haben, sondern auch den Ruf und das Vertrauen schädigen und damit Kunden und Geschäftsmöglichkeiten beeinträchtigen.
Jüngste Berichte haben die negativen Auswirkungen von Cyberbedrohungen und -angriffen auf Unternehmen aufgezeigt. Laut der von IBM und dem Ponemon Institute durchgeführten Studie über die Kosten von Datenschutzverstößen im Jahr 2023 haben die durchschnittlichen Kosten pro Vorfall weltweit ein Rekordhoch von 4,45 Millionen USD erreicht. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Unternehmen, der Sicherheit Priorität einzuräumen und proaktiv Maßnahmen zur Minderung von Cyberrisiken zu ergreifen.
Eine Security-first-Kultur ist eine Kultur, in der jeder und jede für die Sicherheit verantwortlich ist.
Diese Kultur müssen die Unternehmen intern entwickeln, wenn sie einer dynamischen Bedrohungslandschaft wirksam begegnen und das Vertrauen stärken wollen. Viele Firmen geben nur widerwillig zu, dass sie Opfer eines Cyberangriffs geworden sind, da sie befürchten, dadurch ihren Unternehmenswert, ihre Einnahmen und das Vertrauen ihrer Kunden zu verlieren.
Der erste Schritt besteht darin, das Team für die Grundsätze der Cybersicherheit zu sensibilisieren. Die Mitarbeitenden müssen geschult werden, um Phishing-E-Mails und Social-Engineering-Techniken zu erkennen und die Bedeutung sicherer Passwörter und des Datenschutzes zu verstehen. Durch die Sensibilisierung für Cybersicherheit und die Vermittlung von Kenntnissen machen Unternehmen ihre Belegschaft zur ersten Verteidigungslinie gegen Cyberbedrohungen. Firmen sollten dedizierte Cybersicherheitsbeauftragte in allen Abteilungen ernennen – mit der Aufgabe, den Wandel voranzutreiben, die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien zu gewährleisten und für Transparenz im gesamten Unternehmen zu sorgen.
Auch wenn eine Security-first-Kultur anfangs eine Herausforderung sein kann, wird Ihr Unternehmen langfristig profitieren.
Zero Trust stellt die traditionelle perimeterbasierte Sicherheitsarchitektur in Frage. Der ursprünglich von Forrester Research geprägte Begriff basiert auf dem Prinzip „Niemals vertrauen, immer verifizieren“. Zero Trust-Sicherheit ist eine IT-Sicherheitsarchitektur, bei der alle Personen und Geräte, die auf Ressourcen in einem privaten Netzwerk zugreifen wollen, einer strengen Identitätsprüfung unterzogen werden, unabhängig davon, ob sie sich innerhalb oder außerhalb des Netzwerkperimeters befinden.
Zero Trust-Netzwerkzugang (ZTNA) ist die wichtigste Technologie im Bereich der Zero Trust-Architektur. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz zur Netzwerksicherheit, der mehrere verschiedene Prinzipien und Technologien umfasst. Diese Methode fügt eine zusätzliche Schutzschicht hinzu, um die Möglichkeit lateraler Bewegungen innerhalb eines Netzwerks zu begrenzen und so die Auswirkungen einer Sicherheitsverletzung zu minimieren.
Laut dem Gartner-Bericht zu Ransomware-Angriffen werden 60 % der Unternehmen bis 2025 Zero Trust als Sicherheitsgrundlage einführen. Eine kürzlich von IDC durchgeführte Umfrage ergab, dass 77,8 % der Unternehmen im Banken-, Finanz- und Versicherungssektor bereits Lösungen und Richtlinien implementiert haben, die einen softwaredefinierten Perimeter ermöglichen. 52,2 % der Unternehmen beabsichtigen, SD-Branch-Komponenten einzuführen und in diese zu investieren, und 54,4 % planen, eine Zero Trust-Architektur einzuführen und in entsprechende Sicherheitslösungen zu investieren.
Herkömmliche Sicherheitsstrategien reichen nicht mehr aus, um Unternehmen vor den komplexen und dynamischen Cyberbedrohungen von heute zu schützen. Angriffe können sowohl von internen als auch von externen Quellen ausgehen. Ein perimeterbasierter Sicherheitsansatz, der von der Vertrauenswürdigkeit der Akteure im Netzwerk abhängt, ist daher nicht mehr praktikabel. Ein Zero Trust-Ansatz ist ideal, da er die Sicherheitskultur am Arbeitsplatz wesentlich verbessert, indem er die Produktivität, Transparenz und Authentizität von Daten erhöht.
Jeder Mitarbeitende innerhalb des Netzwerkperimeters muss seine Identität authentifizieren, bevor er Zugang zu sensiblen Informationen erhält. Damit ist er oder sie verantwortlich und rechenschaftspflichtig.
Ein Zero Trust-Sicherheitsmodell bietet zahlreiche Vorteile, die über herkömmliche Sicherheitslösungen hinausgehen:
Gesteigerte Produktivität: Im Gegensatz zu herkömmlichen Modellen minimiert Zero Trust den potenziellen Schaden für digitale Assets und Anmeldeinformationen, indem der Zugriff auf kritische Daten eingeschränkt wird. Dadurch können Teams remote arbeiten und so ihre Produktivität steigern.
Verbesserte Zuverlässigkeit: Ein herkömmlicher Sicherheitsrahmen kommt oft nur schwer, mit den komplexen Algorithmen moderner Websites und Browser zurecht. Im Gegensatz dazu führt das Zero Trust-System eine gründliche Verifizierung von Nutzern und Geräten durch, was eine reibungslosere Navigation und eine bessere Nutzererfahrung ermöglicht.
Transparenz: Zero Trust ermöglicht es Unternehmen, Nutzer in jeder Phase zu verifizieren, ungewöhnliches Verhalten zu erkennen und mögliche Datenschutzverletzungen umgehend zu beheben.
Datenschutz und Authentizität: Zero Trust verhindert, dass Angreifer unbefugten Zugriff auf digitale Daten erhalten, und bietet zusätzliche Verifikationsebenen zur Abwehr von Phishing-Versuchen.
Geringere Risiken: Durch die strenge Identitäts- und Zugriffsüberprüfung senkt Zero Trust das Risiko eines unbefugten Zugriffs auf Assets erheblich. Dies vereinfacht auch die Verfolgung und Bewertung von Sicherheitsverletzungen.
In einer Zeit, in der Datenschutzverletzungen und Cyberangriffe allgegenwärtig sind, benötigen Unternehmen eine proaktive und umfassende Sicherheitsstrategie wie Zero Trust, um ihre wertvollen Assets zu sichern, Kundendaten zu schützen und das Vertrauen der Stakeholder zu erhalten.
Der Aufbau eines vertrauenswürdigen Unternehmens mit Zero Trust erfordert einen Kulturwandel hin zu einer Mentalität, in der Sicherheit an erster Stelle steht und für die alle Beteiligten verantwortlich sind. Mit diesem Sicherheitsansatz können Unternehmen ihre Sicherheitsposition stärken, das Vertrauen ihrer Stakeholder gewinnen und sich besser gegen Cyberangriffe und -bedrohungen schützen. Zero Trust ist ein kontinuierlicher Prozess und Unternehmen müssen ihre Sicherheitskontrollen wachsam aktualisieren und evaluieren, um neuen Bedrohungen immer einen Schritt voraus zu sein.
Dieser Beitrag ist Teil einer Serie zu den neuesten Trends und Themen, die für Entscheidungsträger aus der Tech-Branche heute von Bedeutung sind.
Dieser Artikel wurde ursprünglich für CIO Influence erstellt
Jonathon Dixon
Vice President und MD, APJC, Cloudflare
Folgende Informationen werden in diesem Artikel vermittelt:
Der notwendige Wandel, um mit Zero Trust Unternehmen aufzubauen, den Kunden vertrauen
Eine Security-first-Kultur ist eine Kultur, in der jeder und jede für die Sicherheit verantwortlich ist
Herkömmliche Sicherheitsstrategienreichen nicht mehr aus , um Unternehmen vor der komplexen und sich verändernden Cyber-Bedrohung von heute zu schützen.