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Ein Handbuch zur technologischen Transformation für gemeinnützige Organisationen

Die technologische Transformation wird für gemeinnützige Organisationen zunehmend ein Muss

Die Irish Cancer Society ist eine gemeinnützige Organisation, der Patienten, Überlebende, Ehrenamtliche, Unterstützer, Fachleute aus dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie Forschende angehören. Durch unsere Fürsprache, unterstützenden Dienstleistungen und Forschung tragen wir gemeinsam dazu bei, von Krebs betroffenen Menschen das Leben zu erleichtern. Wir bieten 1,2 Millionen von Krebs betroffenen Menschen kostenlose Informationen, Pflege und Unterstützung. Außerdem finanzieren wir Forschung zur Suche nach Heilmitteln.

Als Head of Technology Transformation bei der Irish Cancer Society in Irland – auch als „die Society“ bekannt – gehört es zu meinen Aufgaben, mich auf die digitale Modernisierung zu konzentrieren, um den Beteiligten zu positiveren Erfahrungen zu verhelfen. Fast die gesamten Mittel der Society stammen aus Spenden, weshalb eine Modernisierung des Community-Managements ein Muss ist. Unsere Spender und die Pflegenden schätzen und vertrauen uns und wir setzen alles daran, dieses Vertrauen nicht zu verlieren.

Die digitale Modernisierung hilft uns, unseren Nutzern mehr Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, unseren Ehrenamtlichen eine bessere Serviceerfahrung zu ermöglichen und unseren Spendern einen größeren Mehrwert zu bieten.

Menschen durch Digitalisierung zu positiveren Erfahrungen verhelfen

Laut einem Bericht von Salesforce erhöhen 67 Prozent der gemeinnützigen Organisationen ihre Investitionen in Technologie, um die verschiedenen Akteure besser einzubinden. Die digitale Modernisierung wird bei der Society und bei allen gemeinnützigen Organisationen immer wichtiger. Der Einsatz digitaler Tools zur Unterstützung der Mittelbeschaffung, der Leitung der Ehrenamtlichen, des Engagements von Spendern und der Programmdurchführung kann gemeinnützigen Organisationen helfen, ihre Abläufe zu optimieren und ihre Wirkung zu maximieren.

Seit unserer Gründung haben wir unschätzbare Erkenntnisse gewonnen, die meiner Meinung nach auch anderen zugutekommen können. Ich möchte von den fünf wichtigsten Lehren berichten, die ich aus meinen Erfahrungen in Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors gezogen habe:

  1. Vereinfachung des Tech-Stacks

    Bei der technologischen Transformation geht es der Organisation darum, ihre Aufgabe auf effektivere Weise zu erfüllen. Doch als „High Touch“-Organisation müssen wir auch die kulturellen Auswirkungen verstehen, weil die Fähigkeiten viele unserer Mitarbeitenden nicht direkt im Bereich Technologie liegen. Wenn wir Technologie zur Steigerung der Effektivität unserer Mitarbeitenden und der Organisation einsetzen, berücksichtigen wir deshalb den menschlichen Faktor.

    Die Vereinfachung des Tech-Stacks ist ein wichtiger Schritt. Gemeinnützige Organisationen haben in der Regel einen großen Tech-Stack zu verwalten, und Schatten-IT ist weit verbreitet. Die entsprechenden Produkte werden oft gespendet oder sehr günstig erworben. Doch auch wenn die Technik selbst komplett oder nahezu kostenlos ist: Es ist immer noch mit Kosten (und Zeitaufwand) verbunden, sich zu vergewissern, dass sie sicher und in den restlichen Tech-Stack integrierbar ist. (Verstehen Sie mich nicht falsch, wir sind dankbar für unsere Technologiepartner und die Preisnachlässe, die wir als gemeinnützige Organisation erhalten.)

    Neue Lösungen sollten unseren Mitarbeitenden, Freiwilligen und Onkologiepflegerinnen und -pflegern aber keine steile Lernkurven abverlangen. Zudem sollte die Möglichkeit, sicher auf Daten zuzugreifen, ihre Produktivität nicht beeinträchtigen.

  2. Setzen Sie auf die Cloud

    Der Umstieg auf SaaS-Anwendungen, die Cloud oder cloudbasierte Lösungen kann gemeinnützigen Organisationen helfen, ältere Technologien schneller zu modernisieren und abzuschaffen, geschäftliche Risiken zu reduzieren und Nachhaltigkeit zu fördern.

    Die Organisation versteht sich als „Cloud first“ und durch die Verlagerung von Anwendungen, Infrastruktur und Sicherheit in die Cloud können wir unsere Aufgaben besser erfüllen. Dank der Entscheidung für „Cloud first“ wurden Ressourcen für strategische Technologieinitiativen sowie für die Pflege, die Mittelbeschaffung und andere Aufgaben freigesetzt, die in direktem Zusammenhang mit unserem übergeordneten Auftrag stehen.

    Wir müssen jetzt kein eigenes Rechenzentrum mehr verwalten. Außerdem konnten wir durch den Wegfall von Lizenzen und Wartung älterer Technik unsere Kosten senken. Darüber hinaus sind wir jetzt nachhaltiger, weil der Strom-, Kühlungs- und Platzbedarfs des Rechenzentrums entfällt. Das Geschäftsrisiko haben wir durch die Umstellung auf cloudbasierte Geschäftskontinuität und Notfallwiederherstellung verringert. Zudem wurde die Einhaltung von ISO 27001 und SOC 2 vereinfacht.

  3. Sensible Daten schützen und das Vertrauen der Community bewahren

    Es herrscht allgemein die Vorstellung, dass gemeinnützige Organisationen unzureichend gegen Cyberangriffe geschützt sind. Außerdem denken die Angreifer, dass sie mit uns leichteres Spiel haben als mit großen Unternehmen. Trotz der oft begrenzten internen Ressourcen für Cybersicherheit müssen gemeinnützige Organisationen unbedingt in diesen Bereich investieren, um vertrauliche Spendendaten zu schützen.

    Wir tun unser Möglichstes, um Online-Spenden abzusichern, unsere Daten zu schützen und das Vertrauen unserer Nutzer, Freiwilligen und Spender zu bewahren. Zum Beispiel nutzen wir für den Schutz unserer Pflegekräfte, Betreuenden und Mitarbeitenden beim Zugriff auf ihre E-Mails und Anwendungen Zero Trust-Netzwerkzugang anstelle einer unsicheren VPN-Lösung. Damit bieten wir ihnen ein besseres digitales Erlebnis, weil sie von überall aus sicher auf ihre Anwendungen zugreifen können.

    Mit Diensten für Anwendungsicherheit und -Performance können wir unsere Spenden-Website während unserer jährlichen „Daffodil Day“-Spendenaktion schützen. Da betrügerische Transaktionen blockiert werden, können wir Rückbuchungsgebühren unserer Zahlungsdienstleister vermeiden. Dadurch stehen uns mehr finanzielle Mittel zur Verfügung, sodass unsere Pflegekräfte mehr Nächte in der Palliativpflege leisten können.

    Gemeinnützige Organisationen können auch auf Ressourcen aus der Community zurückgreifen, um ihre digitalen Aktivitäten in erschwinglicher Weise auf höchstem Niveau zu schützen. So sind wir beispielsweise Mitglied von Projekt „Galileo“, in dessen Rahmen gefährdete zivilgesellschaftliche Organisationen kostenlos geschützt werden.

  4. Zusammenarbeit mit anderen Privatunternehmen und gemeinnützigen Organisationen

    Führungskräfte aus dem Privatsektor sind oft überrascht über die Offenheit und Zusammenarbeit zwischen gemeinnützigen Organisationen. Unsere Anliegen mögen verschieden sein, unsere Ziele und Herausforderungen ähneln sich aber oft. Zum Beispiel treffen sich die großen irischen gemeinnützigen Organisationen vierteljährlich, um sich über Themen wie generative KI, Cybersicherheit und die Verwaltung von Firmendaten auszutauschen. Wir pflegen auch unsere Beziehungen zu Krebshilfe-Organisatioinen in Schweden, Norwegen, Island und Großbritannien.

    Die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch mit unseren Mitstreitern helfen uns auch bei der Suche nach den am besten geeigneten Technologiepartnern. Mein Rat lautet deshalb, herauszufinden, welche SaaS- und Cloud-Plattformen andere gemeinnützige Organisationen in Ihrer Region nutzen, da Sie so einfacher Unterstützung vor Ort erhalten. Halten Sie Ausschau nach einem IT-Beratungspartner, der Ihnen bei der langfristigen Verwaltung Ihres IT-Ökosystems helfen kann.

  5. Suche nach strategischen Technologiepartnern

    Eine technologische Transformation einzuleiten, kann für gemeinnützige Organisationen und Unternehmen aus der Privatwirtschaft gleichermaßen eine Herausforderung darstellen. Gleichgültig, ob Sie noch ganz am Anfang stehen oder die ersten Schritte schon hinter Ihnen liegen: Machen Sie weiter und suchen Sie nach Technologiepartnern, die Ihnen dabei helfen können, schneller voranzukommen.

    Unsere nächste Initiative ist die Erstellung einer vollständigen Übersicht über die Nutzer unserer Dienstleistungen und unsere Spender. Wir nehmen damit nun ein großes Projekt zur Verwaltung von Firmendaten in Angriff und arbeiten dabei nicht nur mit internen Stakeholdern, sondern auch mit anderen gemeinnützigen Organisationen zusammen, um von deren bewährten Verfahren in Bezug auf Datenarchitektur und -verwaltung zu lernen.

    Das bedeutet eine große Anstrengung, die aber von entscheidender Bedeutung ist. Wir planen die Entwicklung einer App, die es leichter machen soll, unseren ehrenamtlichen Fahrer mit den Nutzern des Dienstes zu vernetzen sowie unsere Website zu aktualisieren, damit die Leute dort die von ihnen benötigten Informationen und Dienstleistungen schneller finden. Außerdem wollen wir damit Freiwillige, die unsere Info-Hotline zum Thema Krebs betreuen, dabei unterstützen, die richtigen Informationen zur richtigen Zeit bereitzustellen.

Digitale Modernisierung: Der Aufwand lohnt sich

Unsere technologische Transformation wird durch einen wachsenden Bedarf vorangetrieben. In Irland wird bei mehr Menschen als je zuvor – derzeit etwa 42.000 pro Jahr – Krebs festgestellt, doch mehr und mehr Menschen überleben die Krankheit heute auch. Wir bieten Ressourcen und Informationen zur Krebshilfe sowohl telefonisch als auch im persönlichen Gespräch an. Wir koordinieren 1.000 ehrenamtliche Fahrer, die Patienten zu ihren Chemotherapie-Terminen bringen, sowie 300 Nachtpflegende für die Sterbebegleitung, damit die Patienten die letzten Tage ihres Lebens zu Hause verbringen können. Außerdem bieten wir finanzielle Unterstützung für Familien mit von Krebs betroffenen Kindern.

Während unserer Arbeit habe ich viel darüber gelernt, wie sich Innovation und Funktionalität in Einklang bringen lassen. Die Zusammenarbeit mit Partnern wie Cloudflare ermöglicht es uns, unsere IT-Systeme zu modernisieren und gleichzeitig unsere öffentlich zugänglichen Ressourcen zu erweitern. Letztendlich müssen alle Technologieinitiativen der Irish Cancer Society unser Anliegen fördern, bessere Wege zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Krebs zu finden. Bei uns ebenso wie bei vielen anderen Wohltätigkeits- und Non-Profit-Organisationen kann die Digitalisierung für Menschen wirklich lebensverändernd sein.

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie zu den neuesten Trends und Themen, die für Entscheidungsträger aus der Tech-Branche heute von Bedeutung sind.


Vertiefung des Themas:

Mehr darüber, wie Sie kritische IT- und Sicherheitsaufgaben vereinfachen können, erfahren Sie in dem E-Book „Die Connectivity Cloud: So bringen Sie IT und Sicherheit wieder unter Kontrolle“.

Autor

Mark Coffey — @markacoffey
Head of Technology Transformation,
Irish Cancer Society



Wichtigste Eckpunkte

Folgende Informationen werden in diesem Artikel vermittelt:

  • Wie gemeinnützigen Organisationen dank einer technologischen Transformation mehr bewirken können

  • Die fünf wichtigsten allgemeingültigen Lehren, die ich aus unserer digitalen Transformation gezogen habe


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